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Montag, 7. Juli 2014

1 Woche Projekt Sprachbotschafter



Jetzt habe ich schon eine Woche als Sprachbotschafterin in einer Berliner Grundschule geholfen. Meiner Meinung nach ist das der perfekte Ort um Verantwortung zu übernehmen und es macht auch noch richtig Spaß! 

Als ich das erste Mal in die Klasse gekommen bin, saßen alle Kinder im Morgenkreis und guckten mich mit großen Augen an. Auf der einen Seite die Mädchen und auf der anderen die Jungen. 

Die Kinder kannten das Projekt Sprachbotschafter schon und haben sich nicht groß gewundert, wer ich denn jetzt bin. Was ich total toll fand war, dass wirklich alle sehr freundlich waren und mich direkt ins Herz geschlossen hatten. In dem Alter sind die Kinder noch so  unvoreingenommen und einfach nur freundlich!
Alle freuen sich schon auf die Ferien, sind aber gleichzeitig im Schulstress, weil sie noch ihr Arbeitsbuch beenden müssen.

Am ersten Tag  hatten die Grundschüler draußen Sport-Unterricht. Da konnte ich noch nicht so viel mithelfen. In der Pause habe ich dann mit ein paar Mädchen den Schulhof erkundet. Der ist wirklich sehr schön. Die Schüler haben ihn selbst gestaltet. Es gibt Rutschen, Kletterfelsen, einen Schulgarten, Schaukeln und Tischtennisplatten. Dort hat man als Kind richtig Möglichkeiten sich auszutoben, was leider ganz oft bei weiterführenden Schulen nicht der Fall ist…

Am zweiten Tag war Mathe-Unterricht. Alle Kinder mussten sich beeilen, denn bald stehen die Ferien an und vorher müssen noch die Arbeitshefte beendet werden. Ich habe Dzulijana geholfen. Sie ist ein kleines achtjähriges Mädchen, dessen Familie aus Bosnien stammt. Sie war total im Stress und bald den Tränen nahe, da sie nicht die Schnellste in Mathe ist. Es war wirklich ziemlich anstrengend, weil sie leider gar kein Bock auf Schule hatte. Sie ist der Meinung total dumm zu sein und sowieso nichts zu verstehen. Für sie ist Mathe viel schwerer und dann braucht sie natürlich auch viel länger. Da hätte ich nach einer Weile auch keine Lust mehr...Für mich war es ganz schön hart anzusehen, was für ein Stress die Kleinen jetzt schon hat, nur weil sie nicht so schnell wie der „Durchschnitt“ ist.

Am dritten Tag habe ich mit vielen Kindern lesen geübt und ihnen vorgelesen. Man muss sehr geduldig sein und sich gleichzeitig an ganz verschiedene Kinder anpassen. Danach war Sachunterricht. Alle mussten Bilder von Schmetterlingen und Raupen malen. Ich habe Silvya geholfen ihren Schmetterling auszumalen, den sie vorher mit großer Mühe gezeichnet hatte. Leider hatte das der Lehrerin gar nicht gefallen und sie hat das Blatt zerrissen und in den Müll geschmissen. Silvya sollte nochmal von vorn beginnen. Sie war dann aber total demotiviert und hatte keine Lust mehr.

Am letzten Tag habe ich die Klasse auf einen Ausflug begleitet. Wir sind zu einen Indoor-Spielplatz gefahren. Es war echt anstrengend den ganzen Tag den Kindern hinterher zu rennen. Meine Beine sind jetzt voller blauer Flecken. Es war ganz schön schwer auf 30 Kinder aufzupassen, während sie über die Straße laufen.
Das Projekt Sprachbotschafter richtet sich vor allem an Schulen mit Kindern die einen Migrationshintergrund haben. In meiner Klasse ist mir das besonders aufgefallen, denn irgendwann hat die Hälfte der Schüler einfach nur noch türkisch gesprochen. Ich fühlte mich etwas komisch, weil ich kein Wort verstanden habe.

Es ist zwar teilweise echt anstrengend, aber man sammelt Erfahrungen, die man sonst nicht gemacht hätte. Du bekommst richtig das Gefühl, dass du gebraucht wirst. Man freut sich einfach richtig, wenn man dem ganzen Tag einem Kind beim Lernen geholfen hat und es sich dann am Ende bei dir bedankt! Das Dzulijana sagte zum Beispiel: „Wie schade das du nach den Sommerferien nicht wieder kommst!“ oder „Du hast mir echt geholfen“. Die ganze Klasse hat mir zum Abschied gewinkt.

Ich kann es nur jedem empfehlen, dass auch zu machen. Die Lehrer freuen sich, glaube ich auch, dass sie etwas Unterstützung bekommen.

Viele Grüße,

Alma


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